Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt München, Herrn Dieter Reiter: Reduzierung von Luftschadstoffen in München

Um was geht es:
Auf dem Gelände des Großmarktes München in Sendling stehen Tag aus Tag ein eine Vielzahl von Kühl-LKW und warten auf Entladung oder verbringen dort ihre vorgeschriebenen Ruhezeiten. Bei einem sonntäglichen Besuch 2017 haben wir mehr als 40 geparkte Kühl-LKW gezählt. Da die Fracht vielfach auch während dieser Zeiten gekühlt werden muss, laufen diesel-betriebene Kühlaggregate. Diese Aggregate unterliegen keiner Regulierung (Euro 4, 5, 6) und haben nach unserem Wissen keine Abgasreinigung. Das führt zu einem erheblichen Ausstoß an CO2, NOx und Feinstaub. Darüber hinaus verursachen die Dieselaggregate erheblichen Lärm. Dies beeinträchtigt auch die Nachtruhe der LKW-Fahrer und wirkt sich daher negativ auf die Verkehrssicherheit aus. Wir haben nun vorgeschlagen, …

für diese Kühl-LKW Stromanschlusspunkte bereit zu stellen, sodass die Dieselmotoren nicht laufen müssen (mehr als 95 % der Aggregate können auch elektrisch betrieben werden). Diese Anschlusspunkte lassen sich mit wenig Aufwand realisieren und amortisieren sich durch den Stromverkauf nach relativ kurzer Zeit. Uns ist es sogar gelungen, einen Anbieter zur kostenlosen Bereitstellung von 2 Anschlusssäulen mit je 2 Anschlüssen zu gewinnen. Seit März 2017 zieht sich die Sache nun schon hin. Leider scheint es auf Seiten des Großmarktes kein Interesse an einer solchen Lösung zu geben. Anders lässt sich die Vorgehensweise des Ignorierens, Aussitzens, Totrechnens nicht interpretieren.

Wir finden das sehr schade und fragen uns, ob die Münchner Stadtverwaltung wirklich hinter der öffentlich proklamierten Reduzierung von Luftschadstoffen steht.
Dieter Heber
Agenda 21 Ottobrunn-Neubiberg, Arbeitskreis Energie & Klima